Lichtplanung in der Innenarchitektur – Atmosphäre durch Struktur

Die Lichtplanung ist ein integraler Bestandteil der Innenarchitektur. Sie entscheidet nicht nur darüber, wie ein Raum beleuchtet wird, sondern vor allem, wie er sich anfühlt, wie er genutzt werden kann und welche Wirkung er auf seine Nutzer entfaltet. Licht beeinflusst Stimmung, Orientierung, Proportionen und sogar die Wahrnehmung von Farben und Materialien.

Eine professionelle Lichtplanung berücksichtigt daher viele Aspekte gleichzeitig: Tageslichteinfall, Raumhöhe, Farbgebung, Möblierung, Nutzungszwecke und technische Möglichkeiten. Ziel ist es, für jede Situation die passende Lichtstimmung zu schaffen – funktional, atmosphärisch und gestalterisch durchdacht.

Gerade in der Arbeit von Gesa Vertes von Sikorszky nimmt Licht eine zentrale Rolle ein. Ihre langjährige Erfahrung in der Lichtplanung zeigt sich in Projekten, bei denen Licht nicht nur ein technisches Detail, sondern ein bewusst eingesetztes Gestaltungsmittel ist.

Licht als architektonisches Element

In der Innenarchitektur wird Licht zunehmend als ein eigenes architektonisches Element verstanden – vergleichbar mit Raum, Farbe oder Material. Es strukturiert Flächen, definiert Zonen, lenkt Blicke und kann selbst zur Raumatmosphäre beitragen.

Gesa Vertes nutzt Licht, um Raumgrenzen sichtbar zu machen oder aufzuheben, Übergänge zu gestalten oder bestimmte Bereiche hervorzuheben. Ein gezielt gesetzter Spot auf ein Kunstwerk, eine indirekte Beleuchtung entlang einer Wand oder ein gleichmäßig beleuchteter Arbeitsplatz – jede dieser Lösungen trägt zur Gesamtwirkung bei.

Die Lichtplanung gliedert sich typischerweise in drei Kategorien:

  • Grundbeleuchtung: sorgt für gleichmäßiges Licht im Raum, z. B. durch Deckenleuchten oder Lichtdecken

  • Akzentbeleuchtung: setzt gestalterische Highlights, etwa durch Spots, LED-Leisten oder Wandfluter

  • Stimmungslicht: schafft Atmosphäre, z. B. mit dimmbaren Lichtquellen oder farbigen Lichtakzenten

Diese drei Ebenen werden im Idealfall miteinander kombiniert und auf den jeweiligen Raum abgestimmt.

Tageslicht und künstliche Beleuchtung im Zusammenspiel

Ein besonderes Augenmerk gilt dem Zusammenspiel von natürlichem Tageslicht und künstlicher Beleuchtung. Tageslicht ist dynamisch, verändert sich im Tagesverlauf und mit den Jahreszeiten. Es bringt Leben und Tiefe in den Raum, muss jedoch oft ergänzt oder gezielt gelenkt werden.

In vielen Projekten von Gesa Vertes wird daher analysiert, wie das vorhandene Tageslicht wirkt – durch Fenster, Oberlichter oder reflektierende Flächen – und wie es ergänzt werden kann. Sie setzt dabei auf lichtlenkende Elemente wie halbtransparente Vorhänge, lichtdurchlässige Trennwände oder helle Materialflächen, die das Licht weitertragen.

Die künstliche Beleuchtung übernimmt dann gezielt dort Aufgaben, wo das Tageslicht nicht ausreicht oder bestimmte Anforderungen gestellt werden, etwa in Küchen, Bädern oder Arbeitsbereichen.

Einfluss auf Raumwahrnehmung

Licht verändert Räume. Es kann sie größer oder kleiner, wärmer oder kühler, ruhiger oder lebendiger erscheinen lassen. Ein hoher Raum mit direkter Deckenbeleuchtung wirkt anders als derselbe Raum mit indirektem Licht an den Wänden.

Gesa Vertes von Sikorszky versteht es, durch Licht gezielt Raumwirkungen zu erzeugen. In kleinen Wohnungen nutzt sie beispielsweise indirekte Beleuchtung, um Enge aufzulösen. In langen Fluren kann eine rhythmische Lichtsetzung die Monotonie durchbrechen. Auch Deckenhöhen lassen sich optisch anpassen, etwa durch eine umlaufende Lichtvoute, die Weite vermittelt.

In ihrer Planung wird Licht nie isoliert betrachtet, sondern immer im Zusammenhang mit Materialien, Farben und Oberflächen. Matte Flächen absorbieren Licht, glänzende reflektieren es. Diese Unterschiede nutzt sie gezielt, um Lichtverläufe zu gestalten und Akzente zu setzen.

Technische Aspekte und Lichtquellen

Die Wahl der Lichtquelle ist entscheidend für Wirkung und Funktion. Unterschiedliche Lichttemperaturen (Kelvin-Wert) erzeugen unterschiedliche Raumstimmungen. Warmweißes Licht (unter 3300 K) wirkt gemütlich und wird häufig in Wohnräumen eingesetzt. Neutralweißes Licht (zwischen 3300 K und 5300 K) eignet sich für Arbeitsbereiche. Kaltweißes Licht (über 5300 K) wird seltener verwendet, z. B. in speziellen Labor- oder Klinikräumen.

Auch die Lichtstärke (Lumen) und die Farbwiedergabe (CRI-Wert) spielen eine Rolle. Gesa Vertes achtet in ihrer Lichtplanung besonders auf hohe Farbwiedergabe, da sie die Wirkung von Materialien, Oberflächen und Kunstwerken im Raum entscheidend beeinflusst.

Bei der Auswahl geeigneter Lichtquellen berücksichtigt sie insbesondere:

  • Lichttemperatur: Warmweiß für Wohnräume, Neutralweiß für Arbeitsbereiche

  • Lichtstärke (Lumen): Anpassung an Raumgröße und Nutzungszweck

  • Farbwiedergabe (CRI): Hohe Werte für naturgetreue Darstellung von Farben

  • Dimmbarkeit: Flexible Steuerung je nach Tageszeit und Stimmung

  • Energieeffizienz: Einsatz langlebiger, stromsparender LED-Technologie

Technisch setzt sie auf hochwertige Leuchtmittel, die eine lange Lebensdauer bieten und sich in vielfältige architektonische Konzepte integrieren lassen. LEDs sind dabei die bevorzugte Technologie, da sie ein breites Spektrum an Lichtfarben und Bauformen abdecken.

Lichtplanung im Kontext kleiner Räume

Ein besonderes Thema in der Arbeit von Gesa Vertes ist die Lichtgestaltung in kleinen Wohnungen. Hier ist Licht nicht nur Gestaltungselement, sondern auch ein Mittel zur Raumoptimierung. Dunkle Ecken, ungenutzte Nischen oder niedrige Decken lassen sich durch geschickte Beleuchtung optisch aufwerten.

In solchen Projekten entwickelt sie häufig Lichtkonzepte, die mehrere Funktionen erfüllen: Allgemeinbeleuchtung, Arbeitsplatzlicht und atmosphärisches Stimmungslicht – oft aus einer Quelle heraus. Klare Linien, verdeckte Lichtquellen und Lichtführung entlang von Möbeln sorgen für eine ruhige, strukturierte Raumwirkung.

Auch in offenen Wohnkonzepten mit kombiniertem Wohn-, Schlaf- und Arbeitsbereich hilft Licht, die Funktionen zu trennen. Statt fester Wände entstehen Zonen durch Licht – subtil, aber wirkungsvoll.

Gestalterische Handschrift

Die Lichtplanung von Gesa Vertes von Sikorszky zeichnet sich durch Zurückhaltung, Präzision und Materialgefühl aus. Ihre Lichtlösungen drängen sich nie in den Vordergrund, sondern ergänzen den Raum leise und selbstverständlich. Dabei vermeidet sie visuelle Überladung, setzt gezielt Akzente und achtet auf das Zusammenspiel aller Raumfaktoren.

Besonders auffällig ist ihre Liebe zum Detail. Kleine LED-Leisten, die Regalböden akzentuieren, gezielte Lichtkegel über Leseplätzen oder der warme Schein hinter einer Holzwand – solche Elemente prägen ihre Lichtgestaltung. Sie nutzt Licht nicht nur zur Inszenierung, sondern als Instrument zur Verbesserung der Lebensqualität im Raum.